Mensa-FoodPrint
Was dein Mensa-Essen mit der Umwelt zu tun hat!
Der Mensa-FoodPrint setzt sich aus mehreren Parametern zusammen:
- CO2 Ausstoß (Angabe in Gramm pro Portion)
- Wasser (Angabe in Liter pro Portion)
- Tierwohl (Angabe zur Bio-Zertifizierung der tierischen Produkte)
- Regenwald (Angabe zum Regenwaldschutz durch zertifizierte Produkte)
An einem Gericht wird jeder der vier Parameter mit 1-3 Blättern bewertet. Umso mehr Blätter, desto besser die Bewertung!
Den Mensa-FoodPrint weisen wir auf unserem Speisenplan der Mensa Rempartstraße aus.
Datengrundlage:
Die Basis für die Berechnung des Mensa-FoodPrints bildet die „Eaternity Database (EDB)“ sowie die Daten der von uns eingesetzten Produkte. Diese Umweltbilanz-Lebensmittel-Datenbank wird kontinuierlich aktualisiert und überprüft. Weitere Informationen zur Datenbank hier.
Bewertungsgrundlage:
- Eaternity bewertet für uns die Gerichte unabhängig von der Portionsgröße. Das heißt, auch wenn eine Portion kleiner ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass die CO₂-Bewertung besser ausfällt.
- Eaternity nutzt für die Berechnung den Vergleichswert CO₂/DFU: Mit der Daily Food Unit (DFU) werden die CO₂e -Emissionen ins Verhältnis zu den Nährstoffen eines Lebensmittels gesetzt.
- Erfahre hier mehr über die Bewertungsgrundlagen von Eaternity.
Hier geht’s zur ausführlichen Erläuterung des 3-Blätter-Bewertungssystems
FAQ's
Als Studierendenwerk sehen wir uns in unseren Tätigkeitsfeldern den Grundsätzen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit verpflichtet. Mit verschiedenen Maßnahmen tragen wir in zwölf verschiedenen Handlungsfeldern zu der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bei (mehr Infos hier). Mit unserem Projekt „Mensa-FoodPrint“ möchten wir unserem Auftrag und unseren Zielen verstärkt nachkommen und mehr Transparenz schaffen. Ein zentraler Bestandteil ist die Angabe des CO₂-Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs, des Tierwohlstandards und der Regenwaldgefährdung an den Gerichte in unserer Mensa Rempartstraße. Dies erleichtert unseren Gästen eine bewusst nachhaltige Lebensführung und unterstützt sie dabei, ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Langfristig streben wir zudem an, in die Produktionsplanung der Mensen einen höheren Anteil von Lebensmitteln einzubeziehen, die nachweislich umweltschonender sind. Auf diese Weise können wir den Speiseplan zunehmend nach Nachhaltigkeitskriterien gestalten und die Scope 3-Emissionen der Mensen auf dem Weg zur Klimaneutralität reduzieren.
CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Maßeinheit, die die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂), Methan und Lachgas vereinheitlicht. Das IPCC hat dazu das Globale Erwärmungspotenzial eingeführt, das die Erwärmungswirkung eines Treibhausgases im Vergleich zu CO₂ bewertet. Beispielsweise hat Methan eine 28-fach höhere Klimawirkung als CO₂, obwohl es kürzer in der Atmosphäre bleibt, und Lachgas ist fast 300-mal so klimawirksam wie CO₂. Die Emissionen dieser Gase können in CO₂-Äquivalente (CO₂e) umgerechnet werden, um ihre Klimawirkung vergleichbar zu machen.
Seit 2009 arbeitet die Schweizer Organisation „Eaternity“ am Aufbau der weltweit umfangreichsten Datenbank zur Umweltbilanz von Lebensmitteln und hat dabei auch die Gerichte des Studierendenwerks untersucht. Bei ihren Berechnungen erfassen sie den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Produktion über die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung – sowie die damit verbundenen vor- und nachgelagerten Prozesse, wie die Herstellung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.
Die einzelnen CO₂e-Werte resultieren aus einer Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Quantis World Food Database sowie mit Forschern der Universität Zürich (UZH), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ), des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) und weiteren Quellen wie ecoinvent v3.6, Agribalyse, Agrifootprint, Peer-Review-Literatur und Berichten (graue Literatur). Zusätzlich flossen Eaternity-eigene Recherchen ein, die nachträglich angepasst wurden, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Die EDB ist derzeit die größte und umfassendste Datenbank weltweit, die CO₂äq.-Berechnungen für Lebensmittelprodukte durchführt.
Weitere Informationen zum Eaternity CO₂-Footprint hier und zur Datenbank hier.
Es werden nicht nur die CO₂-Werte (stets CO₂-Äquivalente), sondern auch die Nährwerte berücksichtigt, da Lebensmittel dem Körper Nährstoffe und Energie liefern sollen. Daher wird der CO₂-Wert pro Daily Food Unit (DFU) berechnet. Diese Einheit entspricht dem täglichen Bedarf einer Person an Wasser, Fett, Protein, Energie und Trockenmasse und setzt alle Lebensmittel in Relation zueinander. Dabei werden die wichtigsten Nährstoffe entsprechend ihrer empfohlenen Tagesmenge berücksichtigt.
Der Wert des CO₂-Ausstoßes wird in Gramm angegeben. Die Bewertung dieses Werts (in Form von 1-3 Blättern) bietet jedoch eine ganzheitliche Betrachtung. In dieser Bewertung wird die Daily Food Unit (DFU) einbezogen – der CO₂e-Wert wird somit in das Verhältnis zu den enthaltenen Nährstoffen des Gerichts gesetzt.
Wir streben eine möglichst ganzheitliche Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten unserer Mensa-Gerichte an. Allerdings ist dies nur eine Annäherung, da die vier berücksichtigten Parameter nicht alle Dimensionen der Nachhaltigkeit abdecken können. Trotzdem halten wir es für sinnvoll, zumindest die erfassten Aspekte zu präsentieren und unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Nachhaltigkeit zu bieten.
Die Relevanz der Betrachtung der zusätzlichen Parameter:
- Wasser: Obwohl es weltweit ausreichend Frischwasserressourcen gibt, ist das Wasser ungleich verteilt. Die Landwirtschaft, insbesondere die Bewässerung, verbraucht derzeit 70% unseres gesamten Süßwasseraufkommens. In wasserarmen Regionen kann dies problematisch sein, da das Wasser, das dort benötigt wird, durch unsere Konsumprodukte beansprucht wird.
- Tierwohl: Die Lebensbedingungen von Tieren, die für Fleisch, Milch oder Eier gehalten werden, variieren stark je nach landwirtschaftlicher Praxis. Viele Landwirtinnen und Landwirte verpflichten sich, das Tierwohl zu verbessern, indem sie den Tieren mehr Platz, natürliches Futter und die Möglichkeit zum Ausleben natürlicher Verhaltensweisen bieten. Zertifizierungen (z.B. Bio) garantieren, dass Tiere unter bestimmten Mindeststandards gehalten werden. Ein rein pflanzliches Gericht (keine tierischen Produkte) stellt für uns immer die höchste Stufe des Tierwohls dar.
- Regenwald: Tropische Regenwälder, die nur 5% der Erdlandfläche bedecken, speichern große Mengen Kohlenstoff und beherbergen zwei Drittel aller landlebenden Arten. Sie liefern Süßwasser und beeinflussen lokale sowie globale Klima- und Wettermuster. Die Hauptursachen für die Abholzung dieser Wälder sind die Produktion von Soja und Palmöl, die Holzernte und die Viehzucht, was zu einem erheblichen Verlust an biologischer Vielfalt führt.
- Die Datenbank ist nicht allumfassend, insbesondere sind Gewürze, exotische Früchte und ähnliche Produkte noch nicht vollständig erfasst.
- Häufig sind die Lieferketten bestimmter Produkte nicht transparent.
- In einigen Fällen müssen Annahmen/Schätzungen getroffen werden.
- Verpackungsmaterialien werden in der Bilanzierung nicht berücksichtigt.
- Für die meisten unserer Speisen wurde der Mensa-FoodPrint bereits berechnet und wird entsprechend ausgewiesen. Dieser wird ständig aktualisiert und erweitert.
- Da Eaternity für uns vollständige Rezepturen auswertet, können nicht alle Gerichte mit dem Mensa-FoodPrint ausgelobt werden. Das Buffet setzt sich beispielsweise aus einzelnen Komponenten zusammen und entspricht keinem zusammenfassenden Rezept. Ebenso können wir derzeit keine Gerichte bewerten, die versch. Wahloptionen bieten (z.B. Currywurst oder Planted Currywurst). Es würde zu einer Verfälschung der Bewertung kommen. Wir arbeiten langfristig an einer neuen Darstellung, um auch die Bewertung solcher Gerichte sichtbar zu machen.
Für ein neues Projekt bietet sich die Mensa Rempartstraße, als größte Mensa des SWFR, für eine Testphase an. Läuft die Implementierung des Mensa-FoodPrints gut, ist eine perspektivische Ausweitung auf weitere Mensen des SWFR geplant.
Der Infomonitor im Foyer der Mensa Rempartstraße bietet nicht genügend Platz, um den Mensa-FoodPrint an jedem Gericht abzubilden. An einer geeigneten Einbindung auf dem Monitor arbeiten wir noch. Es gibt verschiedene Apps, die von unseren Gästen genutzt werden, um sich den Speiseplan anzuschauen. Diese Apps werden jedoch alle extern betrieben und sind nicht vom SWFR beauftragt. Das SWFR betriebt keine eigene App und wir empfehlen daher das Nutzen der SWFR-Website, um den Speiseplan mit tagesaktuellen Änderungen anzusehen.